Florian Hertweck und Andrea Rumpf, Kurator desluxemburgischen Pavillons zur 16. Architekturbiennale, stellen den Luxemburger Beitrag rund um die Problematik der immer knapper werdenden Resource „Baugrund“ vor.
WO:
ARCH+ features 73: The Property Issue
Haus der Kulturen der Welt, K1
John-Foster-Dulles-Allee 10, 10557 Berlin
WANN: 22.03. UM 19.00 UHR Eintritt frei!
Zugang zu Grund und Boden steuert die Raumproduktion und die gesellschaftliche Ordnung. Anlässlich des Erscheinens der Ausgabe 231 „The Property Issue“ – gemeinsam mit station.plus der ETH Zürich – diskutiert ARCH+ mit Oana Bogdan, Arno Brandlhuber, Florian Hertweck, Marija Marić und Christopher Roth die gesellschaftlichen und politischen Perspektiven für eine andere Architekturpraxis.
OANA BOGDAN zeigt anhand der besonders eklatanten Situation in der rumänischen Gemeinde Roșia Montană, mit welchen Methoden des Land Grabbing internationale Konzerne in Allianz mit Regierungsstellen agieren und entwickelt im Gespräch mit CHRISTOPHER ROTH eine politische Handlungsperspektive für die Architektur.
MARIJA MARIC erklärt den oft zitierten ‚Dritten Weg‘ im ehemaligen Jugoslawien und veranschaulicht, wie gesellschaftliche Eigentumsformen jenseits privater und staatlicher Organisation funktionieren können.
FLORIAN HERTWECK präsentiert mit „The Architecture of the Common Ground“ eine Architekturgeschichte der Bodenfrage und gewährt einen ersten Einblick in seine Arbeit für den Luxemburger Pavillon auf der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig, den er gemeinsam mit Andrea Rumpf kuratiert. Ausgehend von Hans-Jochen Vogels Vorschlägen einer Bodenrechtsreform für Deutschland Anfang der 1970er-Jahre fragen
ARNO BRANDLHUBER und FLORIAN HERTWECK nach konkreten Konzepten zur Aktualisierung der Rechtslage, die gerade im Zuge der zunehmenden Privatisierung und Bodenspekulation besonders dringlich ist.
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OANA BOGDAN ist Architektin, Stadtplanerin und Mitbegründerin des Architekturbüros Bogdan & Van Broeck in Brüssel. Sie war Staatssekretärin des rumänischen Kulturministeriums (2016–17), wo sie vor allem für Fragen des Kulturerbes zuständig war, und Mitglied des Royal Committee for Monuments and Landscapes der flämischen Region (2013–15). Derzeit ist sie Mitglied des Advisory Committee for Architecture and Design Flanderns (seit 2015) und des UNESCO-Expertenkommittees der Stadt Brügge.
ARNO BRANDLHUBER ist Architekt und Professor an der ETH Zürich. Das von Brandlhuber+ konzipierte mehrteilige Projekt „Legislating Architecture“ wurde als ein mit dem Künstler und Filmregisseur CHRISTOPHER ROTH produziertes Videomanifest auf den Architekturbiennalen in Venedig (2016) und Chicago (2017) gezeigt. Der zweite Teil, „The Property Drama“, beschäftigt sich in verschiedenen Interviews intensiv mit Eigentumsformen und der Bodenfrage.
FLORIAN HERTWECK ist Architekt, Professor für Architektur und Direktor des Masterstudiengangs Architecture, European Urbanisation, Globalisation an der Universität Luxembourg. 2018 kuratiert er gemeinsam mit Andrea Rumpf, Direktorin des Luxembourg Center for Architecture, den Luxemburger Pavillon der Architekturbiennale in Venedig, der ebenfalls die Bodenfrage zum Gegenstand hat.
MARIJA MARIC ist Architektin und Wissenschaftlerin in Zürich. Derzeit promoviert sie am Institut für Geschichte und Theorie der Architektur (gta) der ETH Zürich, wo sie auch lehrt. Sie forscht zu Eigentumsverhältnissen und Architektur im Kontext des sozialistischen und post-sozialistischen Jugoslawiens.
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Die Veranstaltung ist mit freiem Eintritt und findet auf Englisch statt.
Abb.: Anina Brisolla, prospect_010 (extrasolar comet) (Detail), 2017
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Die Ausgabe ARCH+ 231 entstand zusammen mit den Gastredakteuren Arno Brandlhuber und Olaf Grawert, station.plus der ETH Zürich. Contributing editors sind Stefan Gruber von der Carnegie Mellon University, Harald Trapp von der University of East London und Robert Thum von der Hochschule Trier sowie das Kuratorenteam des Luxemburger Pavillons zur Venedig Architekturbiennale 2018, Florian Hertweck von der Universität Luxemburg und Andrea Rumpf vom Luxembourg Center for Architecture (LUCA).
ARCH+ 231 ist zudem hervorgegangen aus der Forschungsarbeit für das Projekt „An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens“, einer Ausstellung des ifa (Institut für Auslandsbeziehungen) in Zusammenarbeit mit ARCH+. Sie bildet die theoretische Hinführung zu einer weiteren Ausgabe, die sich explizit mit der Praxis der Commons und den Ausstellungsinhalten auseinandersetzen wird. Die Ausgabe „An Atlas of Commoning: Orte des Gemeinschaffens“ wird anlässlich der Eröffnung der Ausstellung am 22. Juni 2018 erscheinen.
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