Gruppenausstellung mit: Jeru the Damaja, Ivan Beslic, George Sebastian Walz DuBose, Just, Hong Thai, Mika Väisänen, zusammengestellt von von Rob Lange und Jan Kage
Einblick, Eindruck, Ausdruck:
6 Fotografen und Künstler, die unmittelbar mit der HipHop-Kultur verbunden sind, zeigen ihre Sicht auf die mittlerweile 40-jährige Kultur. Fotos von Rapper Jeru the Damaja und vom Tänzer Hong Thai, vom Street Artist Just, von Dokumentator Mika Väisänen und von George DuBose, der schon in den frühen 80ern in NYC dabei war. Und last but not least Marker-Bilder von Ivan Beslic.
-= Jeru the Damaja =-
Der 1972 in Brooklyn (NYC) geborene US-Rapper konnte mit seinen 5 Studioalben in 22 Jahren vorallem mit seinen lyrischen Fertigkeiten seinen Gedanken & Haltung Ausdruck verleihen. Seine Leidenschaft für Fotographie entwickelte sich erst mit den Jahren, vorallem dann, als er auf Tourneen die Welt bereiste. Seine Fotographien zeigen das Leben „hinter der Kulisse“, Freundschaften zu anderen Künstlern, den rastlosen Jeru im Tour-Alltag. Auf der anderen Seite spiegelt sich aber auch sein Hunger, immer neue Dinge auszuprobieren, nie stehen zu bleiben, seine Passion zu leben in seinen Bildern wieder.
Wir freuen uns ihm in seiner ersten Ausstellung an Board zu haben und lassen jetzt schon unser dieses Stück in Heavy Rotation laufen https://www.youtube.com/
-= George DuBose =-
Wir freuen uns sehr, die frühen Werke einer der einflussreichsten Music-Fotografen unserer Zeit ausstellen zu können. Geboren in Marokko als Sohn eines US Marine Soldaten, wuchs er in den wilden 70zigern in New York auf. Nach seinem Studium der Fotographie blieben ihm erst mal die Türen verschlossen, so dass er in einer Druckerei anheuern musste, um über die Runden zu kommen. Erst in den 80ziger Jahren war das Glück auf seiner Seite. Durch seine frühen Arbeiten für die B-52’s, Madonna’s erstes Solo-Konzert, als Haus & Hof Fotograf von The Ramones bekam er einen legendären Ruf in dem hart umkämpften New Yorker Musikbusiness. Heute finden sich seine Werke auf über 300 LP-Covern wieder – 18 davon erreichten Gold- und Platin Status. Er verlieh den Alben von Bands wie REM, The Go Gos, Melissa Etheridge, Kid Creole, Masta Ace, Biz Markie, Big Daddy Kane, Kool G Rap etc. ein einzigartiges und sehr einprägsames „Gesicht“. Dabei war seine Maxime immer sehr eng mit dem Künstler an dem jeweiligen Cover zu arbeiten und dem potentiellen Käufer der LP eine ganz eigene Interpretation der Music mit auf den Weg zu geben. Nachdem er Anfang der 90ziger Jahre für fast jedes Cover der legendären Juice Crew auf Cold Chilin’ verantwortlich war, wurde es etwas ruhiger um ihn. Die Liebe zog ihn nach Köln und er veröffentlichte vor allem Büchern, wie The Big Book Of Hip-Hop Photography, I Speak Music – Ramones & Madonna…Raw: A Very Early Concert.
-= Ivan Beslic =-
Ist ein autodidaktischer Künstler kroatischer Abstammung, der in Düsseldorf lebt und arbeitet. Seine Arbeiten sind von harten Linien und einer persönlichen Beziehung zum Dargestellten bestimmt. Beslic exploriert seine Umgebung und sammelt alltägliche Eindrücke, die in seine Kunst mit einspielen. Eine maßgebliche Inspirationsquelle ist die Hip-Hop-Kultur der 1990er-Jahre. Die Beats und der Rhythmus dirigieren den Workflow des Künstlers und entfachen seine Kreativität. Der 31-jährige Ivan Beslic skizziert seine Arbeiten mit einem schwarzen Marker auf Papier, bevor er sie mit kräftigen, bunten Strichen ausarbeitet und das Dargestellte deutlich macht und gleichzeitig verschleiert. Dieses Versteckspiel erinnert an die urbane Graffiti-Ästhetik, die sich ebenfalls zwischen Darstellungen, die mal mehr und mal weniger gut erkenntlich sind, bewegt. Die fertigen Arbeiten von Beslic erinnern an Vincent van Goghs Strichtechnik und Jackson Pollocks Action Paintings. Beslic erforscht die Grenzen von Farbe, um Stimmung festzuhalten. Seine Close-up-Porträts von Persönlichkeiten aus dem 21. Jahrhundert – beispielweise von Musikern wie The Notorious BIG, Snoop Dogg, Mac Miller, Eminem oder auch NBA-Basketballspielern – erinnern an Andy Warhols Arbeiten, mit denen dieser Persönlichkeiten seiner Zeit festgehalten hat. Durch seine introspektive Darstellung der Hip-Hop-Kultur hat Ivan Beslic eine enge Beziehung zu den Porträtierten aufgebaut. In den meisten Fällen sind die Porträtierten die stolzen Besitzer ihrer Arbeiten.
-= Just =-
Der Berliner JUST gehört zu den bedeutendsten Fotografen der Grafitti- und Street-Art-Bewegung – seit rund 15 Jahren fotografiert er Künstler, die heute schon zu Ikonen geworden sind, und dokumentiert in brillanten Bildern die Höhepunkte urbaner Kultur. Ob spektakuläre Interventionen von Brad Downey und Mark Jenkins, monumentale Wandarbeiten von Blu, FAITH 47 und NOMAD, radikale Performances von ZEVS, Doma und Dave the Chimp oder Galerie- und Museumsschauen von DAIM, D*Face und EVOL – JUST war dabei. Seine unkonventionellen Fotografien sprühen voller Energie und Leidenschaft, weil er selbst Teil der Szene ist, die er dokumentiert. JUST sprüht selbst seit über einem Jahrzehnt, kennt die Wände und Hausdächer von Berlin bis Bangkok, und die Protagonisten der Szene sind seine Freunde – und genau diese Nähe und Intimität merkt man seinen Bildern an. Seine Fotografien sind lebendig: Sie symbolisieren die Freiheit auf den Hausdächern und die Ästhetik der Großstadt, sie riechen nach feuchter Farbe und dem Schweiß einer durchmalten Nacht und sie zeigen die Farbkrusten unter den Fingernägeln der Writer und die mit Farbe vollgesaugten Pinsel in farbenfroher Pracht. JUST, dessen Photos auch in Büchern und Ausstellungskatalogen, sowie unzähligen Magazinen und Tageszeitungen zu finden sind, ist ein stiller Beobachter urbaner Metropolen. Er gehört dazu, ist überall und doch unsichtbar. Einzig mit ein paar Dosen und seiner Kamera bewaffnet zieht er durch den Großstadtdschungel – und hinterlässt als einzige Spuren seine Bilder und Graffiti.
-= Hong Thai =-
Hong Thai was born in Saigon (Vietnam) and moved as one of the boat refugees to Berlin (Germany) in 1981. With the successful background as a gymnast, he starts to dance (Breakdance) in the early 90’s and had his first stage experience in the Power Variete Show 92 in the UFA FABRIK Berlin. Since then he had performed at variete productions for GOP (Beatz), Wintergarten (Hotel California), Friedrichstadt Palast (YMA), and more. Furthermore he was part of dance theatre productions for Heike Hennig & Co. in „Maria XXX“, „Gesamtgewicht“ and „Crystal (2014)“ with solo appearance. With his own B-Boy Crew „5 Amox“, he was successful in international breakdance contests like BOTY or Bboy World Championships. Today he is an allrounded unique dancer with skills in Contemporary, Modern as well as Breakdance and Acrobatics. His outstanding own style, is a mix of 20 years autoditact dance experience. In our exhibition he will show his passion „dancing“ interpreted in b/w photographs.
-= Mika Väisänen =-
Der in Finnland lebende Fotograf ist damals als leidenschaftlicher Fan und HipHop-Globetrotter von Jam zu Jam, von Battle zu Battle gereist, um uns seinen sehr persönlichen Blick auf eine Szene, eine Kultur, die ihm ans Herz gewachsen ist, zu zeigen. Väisänen nähert sich seinen Motiven nicht aus einem voyeuristischen Interesse. Er schaute den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter und fing so ganz natürliche, gelassene Gesten ein. Seine Arbeiten fanden in dem von der Szene gewürdigten Bildband „AND IT DON�T STOP HIPHOP“ ein zu Hause. So intim und unmittelbar – ein fast unheimlicher Kontrast zu den gängigen Inszenierungen der Männer- und Frauenkörper in den Musikvideos. Väisänen hat sie alle getroffen: von Aaliyah bis Jay-Z, von Rakim bis Biz Markie. Viele der Fotos sind in Deutschland entstanden, viele in New York. Väisänen stellt jedem seiner Fotos einige Zeilen zur Seite, die den Entstehungskontext und die spezielle Situation des Zusammentreffens beleuchten. In unserer Ausstellung, wird er vor allem die Künstler hinter den Mischpulten & Plattenspielern beleuchten: die Produzenten & DJ’s. Interessant dabei ist die Betrachtungsweise der meist introvertierten Musiker als „Backbone“ des MC’s und deren Gedanken & Gefühle transformiert in Beats & Cuts