Schau Fenster: Vernissage: Solitude publique

Solitude publique

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Eröffnung: 13. April 2022 |
19:00
- 22:00 Uhr
Laufzeit: 14.04.2022 -
29.04.2022
Öffungszeiten: Werktags, nach Vereinbarung
kuratiert von: Peter Ungeheuer
Eintritt: Eintritt frei
Ort: SCHAU FENSTER, Lobeckstr. 30-35 (U8/M29 Moritzplatz), Raum fur Kunst 10969 Berlin
Dank: , Kulturministerium des Großherzogtums Luxemburg
Kontakt: SCHAU FENSTER, Lobeckstr. 30-35 (U8/M29 Moritzplatz), Raum fur Kunst 10969 Berlin, www.dasarty.com

Öffentliche Einsamkeit und einsame Öffentlichkeit

Ein Künstlerleben ist häufig von einem interessanten, vielleicht zu selten diskutiertem Spannungsverhältnis durchzogen. Ideenfindung und Produktion sind trotz manchmal anwesenden Besuchern, Assistenten und Helfern in Ateliers ein recht einsamer Prozess eines Künstlers oder auch Künstlerkollektivs. Andererseits sind die Künstler selbst, aber vor allem ihre Werke, in Ausstellungen äußerst exponiert. Sie werden betrachtet, ästhetisch beurteilt, konzeptionell bewertet und schriftlich und mündlich diskutiert. Außer bei immersiver oder partizipativer Kunst kann die Öffentlichkeit aber keinen Einfluss mehr auf die Arbeiten nehmen, höchstens hinsichtlich der Perzeption. Diese Öffentlichkeit ist somit eine durchaus einsame, weil sie lediglich eine rezeptive ist. Natürlich findet insbesondere an Eröffnungsabend auch eine Interaktion zwischen dem Künstler und seinem Publikum statt, diese Begegnungen haben aber meist keinen Einfluss mehr auf die Arbeit selbst.

Wenn man nun Künstlerinnen und Künstler nach ihren Präferenzen oder Stärken und Schwächen fragt, ergibt sich ein komplexes Bild – jeder findet seinen eigenen Weg, mit diesem Paradox umzugehen und sowohl Einsamkeit als auch Öffentlichkeit zu lieben.

Andererseits denken viele Künstler an langen Tagen und Nächten im Studio voraus, wie eine Arbeit wirken soll, wenn sie gezeigt wird. Frei nach Heiner Müller ist das Werk stets klüger als sein Schöpfer – vielleicht liegt das ja auch daran, dass der Entstehungskontext – einsam – und der Präsentationskontext – öffentlich – denkbar unterschiedlich sind.

Wir stellen in zwei parallel stattfindenden Ausstellungen in Berlin Arbeiten führender Luxemburger Künstler vor, die implizit oder auch explizit in diesem Spannungsfeld arbeiten.

Peter Ungeheuer, Luxemburg / Berlin, März 2022

 

Mit freundlicher Unterstützung
des Kulturministeriums des Großherzogtums Luxemburg

Mit freundlicher Unterstützung des Kulturministeriums des Großherzogtums Luxemburg

Public solitude and solitary publicity

An artist’s life is often permeated by an interesting, perhaps too rarely discussed, tension. Cenceptual creation and production are quite a solitary process of an artist or artist collective, despite the occasional presence of visitors, assistants and helpers in studios. On the other hand, the artists themselves, but especially their works, are extremely exposed in exhibitions. They are viewed, aesthetically judged, conceptually evaluated, and discussed orally and in writing. Except in the case of immersive or participatory art, however, the public can no longer exert any influence on the works, at most in terms of perception. This public situation is thus a thoroughly lonely one, because it is merely a receptive one. Of course, especially on opening nights, there is also interaction between the artist and his audience, but these encounters usually no longer have any influence on the work itself.

If one now asks artists about their preferences or strengths and weaknesses, a complex picture emerges – each finds his or her own way to deal with this paradox and to embrace both solitude and publicity.

On the other hand, many artists spend long days and nights in the studio thinking ahead to how a work should appear when it is shown to its audience. Loosely based on Heiner Müller, the work is always smarter than its creator – perhaps this is because the context of creation – solitary – and the context of presentation – public – are conceivably different.

In two parallel exhibitions in Berlin, we present works by leading Luxembourg artists who implicitly or explicitly work in this field of tension.

Peter Ungeheuer, Luxemburg / Berlin, march 2022

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