Alles Schöne kommt vom Spiel. Die Form ist Resultat.
Spiel ist eine der ureigensten menschlichen Betätigungen. Ihm sind wesentliche und grundsätzliche Erkenntnisse und Erfindungen zu verdanken. Das gilt für Philosophie und Technik und zuvorderst für die Künste, die neue Wege öffnen.
Das Rad wurde nicht erfunden, um damit Lasten zu transportieren, sondern seiner reinen Schönheit wegen. Weil es die Sonne als Urform imitiert. Es war Kultobjekt. Aus der runden Form wurde später seine Funktion abgeleitet: rollen und bewegen. Form follows function, sicher doch, aber zuerst folgt die Funktion dem Spiel. Forschen heißt probieren, ableiten, sich auch spielerisch versuchend nach vorne tasten.
Der Mensch findet absichtsvoll in der Suche. Und zufällig im Spiel. Neue Formen, Kombinationen, Farbkonstellationen, Assoziationen – all sie werden auch spielerisch gefunden. Und da sie vom Spielenden gefunden und als schön erkannt werden, sind die Ergebnisse stets individuell geprägt. Schönheit liegt auch immer in der individuellen Abweichungen zur gängigen Norm. Das ist die ureigene Qualität von Kunst.
FORM SPIEL ist eine Sammlung verschiedener, aktueller, meist plastischer Positionen von in Berlin lebenden und arbeitenden Künstler*innen, zusammengestellt von Jan Kage, Leiter des Kunstraums SCHAU FENSTER und der Galerie Kanya&Kage.