Dreamer’s Disease

Lukasz Furs bei KanyaKage

 

Eröffnung: Donnerstag, 16. Januar 2020 – 19:00 – 22:00
Laufzeit: 17. Januar – 23. Februar 2020

 

Digitale Collagen, Ebenen. Ein Moment und eine Rauminstallation.

Der Künstler Lukasz Furs befasst sich in seiner künstlerischen Auseinandersetzung mit dem ihn direkt umgebenden öffentlichen Raum. Dazu zählt für den in Polen geborenen, in Berlin lebenden Künstler, außer dem Stadtraum selbst auch die digitale Welt des Word Wide Web als wichtige Ressource.

U-Bahnschächte, Baustellenverkleidungen oder Abrissansichten dienen häufig als Abziehbild für seine ortsspezifischen installativen Arbeiten. Als Material dient der Industriestandard, wie er in jedem Baumarkt gehandelt wird, Spanplatte, Rigips, Metallschienen, Dübel, Trapezbleche.

Es geht um die physische sowie temporäre Präsenz, die diesen Orten eigen ist. Direkt und Unmittelbar. Oftmals kreiert Furs hierbei Zustände eines Filmstills. Es ist nur der winzige Ausschnitt eines Zufalls, den er skulptural erfasst. Ein Moment im Prozess des Verfalls, dem alles Irdische und Materielle verschrieben ist. Die Installationen Lukasz Furs’ werden am Ende einer Ausstellung vom Künstler vollständig zerstört.

Das Prinzip der verschiedenen Ebenen, das Lukasz Furs in seinen Installationen nutzt, ist auch gedanklicher Ausgangspunkt und das grundlegende Prinzip seiner Printarbeiten. Diese Arbeiten entstehen digital am Computer mithilfe von Scanner und Drucker, aber auch mithilfe von analogen Techniken. Das Bildmaterial entstammt fast ausschließlich der Fundgrube Internet. Hinzukommen biografisch motivierte Bilder: Kindheitsfotos und sehr assoziative, aus kindlicher Erinnerung abgerufene naive Bildfetzen.

Das Dokument in dem die Arbeiten entstehen ist ein starrer Rahmen eines Computer Programms, in dem bestimmte Inhalte miteinander reagieren, fusionieren, sich miteinander verbinden oder auflösen, während andere Inhalte wiederum aus dem Dokument verschwinden. Die auf diese Weise entstehenden digitalen Bilder sind also mehr als eine klassische Collage. Die digitale Technik bietet zusätzlich zu Schere und Klebstoff weitaus mehr Möglichkeiten. Gleichzeitig sind sie Grundlage eines Prozesses, der eine eigene Dynamik entwickelt und vom Künstler nicht in allen Details vorausplan- und kontrollierbar ist.

Materialien wie Spanplatte, Alu-Spiegel oder Möbelrückwandplatten kommen auch hier als Träger zum Einsatz. Die digitalen Arbeiten erhalten so ihren einzigartigen Objektcharakter.

In der KanyaKage Ausstellung „Dreamer’s Disease“ zeigt Lukasz Furs neben neuen Printarbeiten auch eine große Rauminstallation. Zum ersten mal in Berlin wird eine neue Variante seiner „Hole“-Installationen, sowie einige ganz neue extra für das KanyaKage erstellte Prints zu sehen sein.

 

KanyaKage
Eisenbahnstraße 10
10997 Berlin

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