Eine Gruppenausstellung, kuratiert von Amélie Esterházy (Blendl) & Gawain v. Mallinckrodt
Mit: Hannah Hallermann, Toulu Hassani, Inês Henriques, Adrien Missika, Christiane Möbus, Helena Petersen, Laura Schawelka, Berit Schneidereit, Pola Sieverding, Manuel Stehli, Heiko-Thandeka Ncube, Anna Virnich, Malte Zenses
Für die erste Ausstellung des Schau Fensters im neuen Jahrzehnt werden 12 Künstler und Künstlerinnen verschiedener Generationen präsentiert.
Das Ergebnis ist eine Auswahl künstlerischer Arbeiten, die sich anregend und kritisch mit unterschiedlichen Themen der Gegenwart wie Identität, Digitalität, Solidarität und alternativen Lebensmodellen auseinandersetzen. Dabei erkunden die künstlerischen Positionen neue Formen und Materialien, wodurch sie mit unserer menschlichen Wahrnehmung und klar definierten Kategorien spielen und experimentieren.
Sie arbeiten in den Feldern Malerei, Skulptur, Video, räumlicher Intervention, mal mit organischen, mal mit anorganischen Materialien.
Die künstlerischen Positionen bewerten und verhandeln das jeweilige Medium, die Technik oder die Form in ihren Arbeiten neu (und stellen sie somit in neue Zusammenhänge zueinander). Es entstehen Fiktionen und hinter diesen stehen Strategien, die vom Betrachter entdeckt werden können.
Vertreter einer jungen Künstlergeneration treffen auf Positionen derjenigen, die bereits Jahrzehnte aktiv sind.
Der gemeinsame rote Faden, der in den Arbeiten erkennbar wird, scheint wie von einer unsichtbaren, in sich geschlossenen Logik diktiert, vergleichbar derer eines fiktionalen Textes, die sich zusammen atmosphärisch verdichtet. Durch ihre klare Umsetzung materialisieren sich die Ideen der Arbeiten in der Realität des Hier und Jetzt.
Gerade Fiktionales ist in der Lage, Wesentliches über die Welt zu verraten.
Die Künstlerinnen und Künstler paaren reale Eigenheiten mit poetisch-phantasievollen Methoden. Die verschiedenen Arbeiten lassen sich als spielerischen Fiktionsfreiraum begreifen – Freiräume, in welchen die Künstlerinnen und Künstler die Freiheit haben, sich in einer anderen Welt bewegen zu können, wo Realitäten neu positioniert und miteinander in Bezug gesetzt werden.
Wie werden wir in der Zukunft die Ausstellungen von heute wahrnehmen? Wird die Kunst uns aufmerksamer, bedachter oder einsichtiger werden lassen können? Wird, was im Rahmen von Kunst vorgestellt und erdacht wird, sich sogar in der Realität umsetzen? Kann der fiktionale Charakter von Kunstwerken uns helfen die Welt von heute oder sogar morgen besser zu verstehen und mit ihr umzugehen?
Etwa wie bei dem Blick durch ein Labormikroskop auf eine Petrischale, eröffnet sich hinter der Scheibe ein getrennter Möglichkeits- und Vorstellungsraum (der nur am Eröffnungsabend begehbar sein wird). Das Schaufenster verstärkt die diversen Bezugsrahmen, mit denen sich weitere Künstlerpositionen befassen.
Sehen wir Produkte in einem Kaufhausfenster ? Die ungreifbare Abgeschirmtheit reflektiert die Exponiertheit, den Konsumcharakter und unsere sinnliche Wahrnehmung im Internetzeitalter, wie heutzutage und in Zukunft die Formen von Dingen wahrgenommen werden – durch Scheiben, in der Form flacher Bildschirme.
„Future Forms Fiction“ möchte diese abstrakte digitale Fiktion auflösen und in eine reale materialisierte und erlebbare Form übertragen.
Der vorbeilgehende Betrachter wird eingeladen, auf visuellem Weg alternative Antworten auf zukünftigen Formen zu überdenken.
(gvm)
Eröffnung: Freitag, 17. Januar 2020 – 19:00 – 24:00
Laufzeit: 18. Januar – 9. Februar 2020
SCHAU FENSTER
Raum für Kunst
Lobeckstr. 30-35 – 10969 Berlin
U8/M29 Moritzplatz